Dienstag, 10. Juni 2008

....Ein Verlust

Heute morgen hat mich eine sehr traurige Nachricht erreicht.

Prof. Petsch ist am vergangenen Freitag nach seiner langen und schweren Karnkheit verstorben.

Sofort hatte ich sein Bild vor Augen... Ein grosser statlicher Mann mit ausladendem Schnauzer.... dazu die grosse Brill...ein bischen hat er mich immer an einen gutmuetigen Bernahrdiner erinnert... dann die Batikhosen... und seine bunten Hemden... alles sehr exzentrisch... da schiebt eine solche Persohn einen Diawagen durch die Gaenge der Ruhruni... er hat NIE einen HIWI gebraucht... Kein ausenstehender haette ihn fuer einen Professor gehallten.

Wie gerne denke ich an seine lustigen Vorlesungen zurueck.. Am Ende des Raumes auf den Diawagen gelehnt und nach dem richtigen Dia suchend.... " ..hm... also ich wollte ihnen ein besonderes Haus zeigen.... *kramkramkram*..... ahhhhhhhh das ist aber auch sehr interessant, dann zeige ich ihnen eben das" und schon wurde etwas voellig anderes eingelegt...... . und ich meine es ist schon eine Kunst ein Seminar mit dem Thema " das Bauhaus" zu geben und das ganze Semester das Wort Bauhaus nicht einmal zu benutzen! ??? Soviel Neues hat er uns gezeigt, uns Hinnweise gegeben was interessant ist... und immer wieder Fragen gestellt und spannende Antworten gegeben.... Und wenne r uns von seinen Sammlungen erzehlt hat... die er NIE selber angefangen hat... die Dinge sind immer so zu ihm gekommen... Ich glaube es waren z.B. alte "Braun-Produkte". Alle Studenten haben sich dann ueberlegt wie es bei hm zuhause wohl aussehen mag..... Meine persoehnliche Lieblinggeschichten sind die aus seiner Zeit in Bonn im Studium... da war er ein echter 68er!!!
Ich habe ihn fuer seine unkonventionelle Art geliebt! Immer auf Studenten Seite... als der grosse Streik war...er hat uns so unterstuetzt....Es war keine Frage das man an den Streiks teilnehmen SOLL!
" Sie brauchen einen SCHEIN?... ja dann kommen sie am Ende des Semesters zu mir... ob sie regelmaessig da waren muessen SIE dann schon selber entscheiden... das ist schliesslich ihre Ausbildung!"...." Rferate? ja machen sie da mal irgendwas was uns interessieren koennte!" Er hat die Studenten NIE so unterdruck gesetzt und man hatte wirklich Zeit sich etwas zu ueberlegen was man schreiben moechte. Beeindurckend wie er sich der E-mail verweigert hat und somit einen nahen Kontakt zu seinen Studenten hatte. Wollte man etwas von ihm so konnte man ihn einfach anrufen...zu Hause! oder eben in seine Sprechstunde kommen!
Herr Petsch war es auch der mich zu meiner Magisterarbeite inspiriert hat.. wofuer ich ihm nochmal danken moechte! Er hat in mir den Wunsch und das veretrauen geweckt das ich auch etwas NEUES machen kann und mich nicht nur durch 1000000000 Buecher wuehlen muss um ein Thema zum 1000 mal durchjzukauen! Ja und was war ich froh das er meine Magisterpruefung in Kunsgeschichte geleitet hat. Er hat mir in dieser Situation kraft gegeben indem er eien solche Ruhe ausgestrahlt hat. ... Ja und als dann Herr W. anfangen wollte mich an die Wand zu spielen hat Herr Petsch sich schuetzend vor mich gestellt und ihn in seine Schranken gewiesen...." was wissen sie denn von dem Thema? erst zuspaet kommen und dann sofort in die Pruefung eingreifen? Sie sind doch Frueh Neuzeit Dozent oder? .. hier schauen sie sich mal das Buch an... so und wir machen hier mal weiter... wo waren wir?" Das war einfach grandios!
Ich werde ihn vermissen! Ein "Unidionsaurier" wird fehlen wenn es darum geht Studenten zum selbstaendigen Denken anzuregen. Im Uni Umsturuckturierungs - pozess bleibt fuer sowas leider immer weniger Zeit udn Raum!
Danke Herr Petsch fuer all das was sie in mir angeregt haben und fuer die netten Gesprache und die Zeit die sie fuer mich hatten!

Ich moechte seiner Ganzen Familie und dem Trauerhaus mein tiefstes Beileid aussprechen. Ich Wunsche ihnen fuer die kommende schwehre Zeit viel Kraft.

Teile dein Wissen mit anderen...
Dies ist eine gute Möglichkeit,Unsterblichkeit zu erlangen...

Dalai Lama XIV.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wer ihn gekannt hat weiß wovon du sprichst. Er war ein Urgestein.
Er wird unvergessen sein. Die Besten gehen immer zu früh.

In Memoria
Jutta

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